
Guten Abend, gut' Nacht
5. Philharmonisches KonzertWie alles begann – Der junge, aus einfachen Verhältnissen stammende Johannes Brahms ist auf Wanderschaft am Rhein. Er macht Station beim Ehepaar Robert und Clara Schumann. Alles scheint harmonisch: Schumann schreibt eine Lobeshymne über Brahms' Kompositionstalent, außerdem spielen die Männer Schach und rauchen Pfeife. Doch in der Luft liegt bereits Katastrophenstimmung: Brahms hat einen Blick auf die Herzdame des Hauses geworfen… Es gibt zahlreiche Geschichten und Anekdoten um Clara Schumann und Johannes Brahms, der nach Robert Schumanns Selbstmordversuch der Pianistin unter die Arme griff. Während sie auf Konzertreise ging, hütete er Clara und Roberts Kinder. Nachdem Robert Schumann 1856 starb verfiel Clara in eine tiefe Trauer, die auch Johannes Brahms nicht mildern konnte. Einige Jahre später begegneten die beiden sich noch einmal in der Nähe von Baden-Baden. Clara und Brahms musizieren gemeinsam, gehen spazieren, führen lange Gespräche – aber sie finden nicht mehr zusammen. 1888 fordert Clara die Briefe zurück, die sie an ihn geschrieben hat. Sie treffen sich und tauschen die Briefe. Ernüchtert wirft Brahms seine Briefe in den Rhein – auf einer Dampferfahrt bei Mannheim! Was das alles mit Brahms 1. Sinfonie zu tun hat, die beim 5. Philharmonischen Konzert unter der Leitung von Alexander Prior erklingen wird, erzählt euch diese Podcastfolge. Und wer das wundervolle Clara Thema in Brahms' 1. Sinfonie hören möchte, der kommt doch einfach am 13. Mai um 19.30 Uhr in den Pfalzbau nach Ludwigshafen. Tickets gibt es unter: https://www.staatsphilharmonie.de/de/programm/kostbarkeiten/1203
10mins
4 May 2022
Rank #1

Under Pressure
5. Mannheimer Meister*innenkonzertNach dem Tod von Ludwig van Beethoven 1827, welcher der ehrfurchtsvollen Nachwelt neun alles überstrahlende Sinfonien hinterließ, setzte man alle Hoffnungen auf Johannes Brahms. Bevor der junge Komponist eine einzige Note zu Papier gebracht hatte, kündigte ihn Robert Schumann bereits in seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ als den „Berufenen“ an. Deshalb arbeitete Brahms, experimentierte und verwarf über 14 Jahre lang seine Kompositionen, bis er mit dem Ergebnis seiner 1. Sinfonie zufrieden war. Von dem darin entwickelten Kompositionsprinzip wich er dann aber auch in seinen folgenden Sinfonien nicht mehr ab. Das bedeutet bei Brahms, dass er im Gegensatz zu Beethoven, der das Finale, sprich den Schluss, zum absoluten Höhepunkt erkor, seine Sinfonien aus einer winzigen Keimzelle, einer kleinen Melodie, die gleich zu Beginn ertönt, entstehen ließ. Arnold Schönberg sollte dieses Verfahren später einmal als „entwickelnde Variation“ bezeichnen; ein Verfahren, das es erlaubt aus einem kleinen Thema die Tragfläche einer ganzen Sinfonie zu erarbeiten. Wer dieses Prinzip live erleben möchte, der kommt am Besten am Sonntag, den 10. April in den Mannheimer Rosengarten, wo unter der Leitung von Chefdirigent Michael Francis die vierte Sinfonie von Johannes Brahms erklingen wird. Daneben ertönen an diesem Abend Werke von Rihm, Strauß und Ravel. Solistin des Abends ist die Violinistin Tianwa Yang. Tickets hierfür gibt es unter: https://www.staatsphilharmonie.de/de/programm/unverzagtheit/1186
11mins
29 Mar 2022
Rank #2

Tragische Hymnen
4. Philharmonisches KonzertFußball und Klassik haben nichts miteinander zu tun? Weit gefehlt. Lasst euch von den Klassik Ultras eines Besseren belehren, denn es gibt zahlreiche spannende Parallelen zwischen Klassik und Fußball. Und überhaupt, viele Komponisten waren brennende Fußballfans. So auch der britische Komponist Edward Elgar, dessen Cellokonzert in dieser Episode im Mittelpunkt steht. Berühmt wurde Edward Elgar jedoch durch eine ganz andere Komposition. Ein Werk, das viel mehr eine Hymne ist, und die - und das ist nicht übertrieben - wirklich jede*r kennt. Die Rede ist von der inoffiziellen Nationalhymne Großbritanniens "Land of Hope and Glory", die der Brite 1902 auf Anfrage des Thronfolgers Edward VII. schrieb. Sie ist bis heute ein Triumph, gleichzeitig jedoch für Elgar auch die Tragödie seines Lebens. Denn Elgar musste erkennen, dass Tod und Leid sein populäres Werk begleiten: Feierte sich das imperiale Reich Großbritanniens mit diesem Stück doch selbst und zog damit Anfang des 20. Jahrhunderts in zahlreiche Kriege. Elgar blieb nur ein Ausweg: Er zog sich vollkommen zurück. Doch zum Ende seines Lebens hinterließ er uns ein letztes Werk, das noch einmal die gesamte Bandbreite seines Könnens zeigt. Er schuf eine weitere Hymne, das Cellokonzert in e-Moll.
8mins
15 Feb 2022
Rank #3

Nullnummer
4. Mannheimer Meister*innenkonzertFür gewöhnlich nummerieren Komponist*innen ihre Werke chronologisch nach einem bestimmten Schema, um die Entwicklung ihres Stückekanons für ihre geneigte Zuhörerschaft nachvollziehbar zu machen. Anton Bruckner, so eigenwillig, wie er eben nun mal war, ging jedoch anders vor. Seine Sinfonie in d-Moll betitelte er als die "Nullte" und das nicht, weil sie vor seiner ersten Sinfonie fertig wurde. Nein, vielmehr erhielt diese Sinfonie ihren Namen, weil sie - in seinen Augen - einfach nur schlecht, ja eben eine Nullnummer ist. Doch was bewog Bruckner dazu, sein Werk so in den Dreck zu ziehen? Und warum taten sich all die Komponisten nach Beethoven überhaupt so schwer eine Sinfonie zu komponieren, die sie überzeugte? Wieso zweifelten sie so stark an ihrem Können? Catharina Waschke und Judith Schor versuchen sich in der 11. Folge der Klassik Ultras in die Hirnwindungen Bruckners hinein zufühlen und das Kompositionswirrwarr zu erklären.
14mins
7 Feb 2022
Rank #4
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Sommer am Rhein
3. Philharmonisches KonzertAnfang September 1850 kam Robert Schumann nach Düsseldorf, um das Amt des Musikdirektors anzutreten. Der freundliche Empfang und die Eindrücke, die das Rheinland auf den Komponisten hinterließen, inspirierten ihn zu seiner 3. Sinfonie. Er schrieb sie in Rekordzeit von nur einem Monat, wobei ihn der erste Satz mit 15 Tagen am meisten abverlangte. Der Rhein und die Aufgeschlossenheit der Menschen versetzten Schumann in einen regelrechten Arbeits-Flow. In der neuesten Folge der Klassik Ultras geht es um eines der wichtigsten Werke der Konzertliteratur, die "Rheinische" von Robert Schumann. Doch was hat die Sinfonie Schumanns mit dem italienischen Komponisten Giovanni Gabrieli, der von 1557 bis 1612 lebte, zu tun? Giovanni Gabrieli hatte während seiner Arbeit als Komponisten vermutlich den größten Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann: den Markusdom in Venedig. In dem rund 8.000 m² großen Dom entwickelte der italienische Komponist quasi die Mehrstimmigkeit und legte so den Grundstein für Schumanns Sinfonie. Er platzierte seine Musiker in unterschiedlichen Nischen und auf Emporen des Doms und erzeugte durch die Echos einen frühen Surround-Sound.
8mins
15 Dec 2021
Rank #5

Komponist versus Versicherungsvertreter
3. Mannheimer Meister*innenkonzertDie Klassik Ultras laden euch ein, am sogenannten Dilemma Spiel mitzumachen. Denn wie würdet ihr entscheiden, wenn es für eure Berufslaufbahn heißen würde: Versicherungsvertreter oder Komponist? Vielleicht würdet ihr euch, wie Charles Ives, für ein Doppelleben entscheiden. Doch vieles, was der Komponist Ives schrieb, wurde zu seinen Lebzeiten nicht aufgeführt. Sein Job als Versicherungsvertreter nahm sein Leben zu stark ein, wordurch sein kompositorisches Schaffen darunter litt. Als Ives 1954 starb fand man bei ihm zu Hause riesige Stapel mit fertigen und angefangenen Partituren, Skizzen und Erklärungen - alles ungeordnet und noch nie aufgeführt. Doch immerhin seine 2. Sinfonie wurde dann doch noch zu seinen Lebzeiten, unter der Leitung von Leonard Bernstein, aufgeführt. Ives selbst war dabei nicht anwesend, er hörte sich die Uraufführung seines Werks als Radioübertragung bei seinen Nachbarn an. Wer uns live hören will, kommt zum 3. Mannheimer Meister*innekonzert bei dem neben George Gershwin und Nikolai Kapustins "Klavierkonzert Nr. 4" auch Aaron Coplands "Appalachian Spring" gespielt wird. Denn Copland war es, der Ives Kompositonstalent erkannte und befand: "Niemand hat es vor Charles Ives gewagt, das schiere musikalische Chaos so eindeutig zu Papier zu bringen."
7mins
22 Nov 2021
Rank #6

Der Klassik Exorzismus. Ein Spezial mit Klassikhasser MC Beef-Buddy
2. Philharmonisches KonzertIn dieser Folge ist der Rapper MC Beef-Buddy zu Gast bei den Klassik Ultras. Da MC Beef-Buddy einiges zu verlieren hat, möchte er nicht an seiner Stimme erkannt werden, weshalb er nur über seine Anwältin mit uns kommuniziert. An MC Beef-Buddy wird heute der erste Klassik-Exorzismus durchgeführt, indem ihm klassische Musik einverleibt wird. Dafür hat das Expertenteam der Klassik Ultras ein Stück ausgewählt, um den Rapper zu bekehren. Und wir können in dieser Folge alle live dabei sein. Was wird passieren, wenn der Klassikgegner Tschaikowskys Violinkonzert zum ersten Mal hört? Seid gespannt und freut euch auf eine außergewöhnliche und vor allem schräge Speziafolge der Klassik Ultras. Und wer am Klassik-Exorzismus live teilnehmen möchte, der kommt am 28. November um 18.00 Uhr zum 2. Philharmonischen Konzert nach Ludwigshafen in den Pfalzbau. Tickets und alle Informationen unter www.staatsphilharmonie.de Wenn Sie auch jemanden kennen, den Sie zum Klassik-Exorzismus schicken möchten, schreiben Sie uns an kontaktanzeigen@staatsphilharmonie.de – wir geben niemanden auf.
7mins
16 Nov 2021
Rank #7

Die Sinfonie in der Hotelbar
2. Mannheimer Meister*innenkonzertCatharina: Hallo zusammen, wir haben heute eine nicht ganz einfache Aufgabe vor uns: Wir haben eine Sinfonie im Programm, die sowas von schön ist, dass wir gar nicht so genau wissen, wie darüber reden können, ohne etwas von dem Zauber kaputt zu machen. Erschwerend hinzukommt, dass die Sinfonie kaum jemand kennt – sie ist eine echte Entdeckung! Judith: Deswegen haben wir uns zum Kennenlernen einen Freundschafts-Fragebogen überlegt. Wir nähern uns der Sinfonie in neun Fragen an. Ich bin die Moderatorin, stelle die Fragen und gebe Beobachtungen weiter. Catharina verleiht der Sinfonie ihre Stimme. Was wird die Sinfonie von Wassili Kalinnikow wohl auf die Fragen antworten? Und ja, wir wissen, eine Sinfonie kann man eigentlich nicht interviewen. Doch lasst euch auf den Versuch ein und freut euch auf eine irrwitzige Folge, in der ihr Kalinnikows Sinfonie Nr. 1 aus einer ganz anderen Perspektive kennen lernt.
6mins
27 Oct 2021
Rank #8

Nacht der halbgaren Sachen
1. Philharmonisches Konzert Judith: Es gibt ein Problem mit unserer kleinen Sendung heute! Catharina: Wie meinst du das? Was ist denn los? Judith: Mir fällt absolut nichts ein. Catharina: Oh, … ich würde sagen, das passiert den Besten … Catharina: Ok, jetzt sitzen wir hier also ohne Konzept und müssen die Sendung rumkriegen? Passt irgendwie zum 1. Philharmonischen Konzert! Bartóks Bratschenkonzert: NICHT FERTIG geworden Franz Schuberts 7. Sinfonie: Nach der Hälfte FINITO, SCHLUSS – einfach abgebrochen. Das musst du dir mal geben. 50 % der Stücke, die wir spielen sind überhaupt nicht fertig komponiert! Judith: Ja, das wird die Nacht der halbgaren Sachen! Und wir können euch versprechen, es wird eine gute Nacht! Denn es gibt Gründe, wieso die Komponisten mit ihren durchaus bekannten Werken eben nicht fertig geworden sind. Wieso, weshalb? Hört diese Folge, dann wisst ihr mehr!
8mins
20 Oct 2021
Rank #9

Ein Leben für Mahlers 2. Sinfonie
1. Mannheimer Meister*innenkonzertEndlich eine neue Folge Klassik Ultras und diese wird nicht weniger aufregend, wie die letzte Folge, denn wir starten gleich mit einem Gedankenexperiment: Judith: Stell dir mal vor, du stehst mitten im Leben, bist zwar noch jung, aber hast einen groben Plan, was du erreichen willst und wie du dir das alles so vorstellt. Und dann gehst du in ein Konzert. Ein scheinbar völlig unwichtiges Ereignis. Dann geht das Licht aus, der Dirigent kommt rein, das Orchester stimmt ein und es geht los. Du hörst die Musik und danach ist die Welt plötzlich eine andere für dich. Die Musik erklingt! Catharina: Wow, das war der Anfang von Mahlers zweiter Sinfonie, oder? Das ist echt gewaltig. Aber was war das für ein Gedankenexperiment, zu dem du da gerade anregen wolltest? Judith: Na ja, so oder so ähnlich hat sich tatsächlich ein Schicksal zugetragen. 1965 hat ein junger Mann namens Gilbert Kaplan in der Carnegie Hall in New York gesessen und die Aufführung der 2. Sinfonie von Mahler angehört. Die Musik hat ihn so sehr gepackt, dass er ihr im Prinzip sein ganzes Leben unterworfen hat. Er hat Dirigierunterricht genommen, sich ein Orchester gemietet und fortan nur noch Mahlers 2. Sinfonie aufgeführt – obwohl er eigentlich keine besondere musikalische Vorbildung hatte. Catharina: Ach, wie interessant. Das ist schon verrückt. Aber mal im Ernst, was ist das denn bitte für ein krasses Werk! Da müssen wir ja fast „Zuhören auf eigene Gefahr“ vermelden und unser Publikum vor sich selbst schützen. „Das Anhören dieser Musik könnte dazu führen, dass Sie Ihr gesamtes Leben in Frage stellen.
6mins
24 Sep 2021
Rank #10